Vor allem in den vergangenen Jahren, die vor der Zinserhöhung mit Nullzinsen lockten, entschieden sich zahlreiche Menschen dafür, bestimmte Investitionen durch eine Fremdfinanzierung zu leisten. Während der Immobilienkauf für die Familie zu den Fällen gehört, in welchen es sich hierbei wohl nach wie vor um einen der sinnvollsten Wege handelt, sind Aktivitäten auf dem Aktienmarkt oder bei Kryptowährungen ungleich risikoreicher, wenn sie schuldenfinanziert sind. Schließlich geht mit diesen Märkten auch in Zeiten des massiven Booms ein Risiko einher, wenn man sich nur kurzfristig am großen Spiel beteiligen möchte. Sicherlich ist es auch heute so, dass lange Anlagen in aller Regel zu einem finanziellen Erfolg führen werden. Dies gilt vor allem dann, wenn wir in die gesamte Weltwirtschaft investieren und das zur Verfügung stehende Geld entsprechend streuen. Doch zur Wahrheit gehört auch, dass es viele Menschen, die ihr Geld investieren, nicht so lange aushalten und somit auch nicht den Vorteil einer wirklich langfristigen Anlage genießen. Muss das eingesetzte Geld samt Zinsen zurückgezahlt werden, so kann die vermeintliche Hebelwirkung bei einer kurzfristigen Anlage schnell zum Bumerang werden.
Dieses Vorhaben bleibt risikoreich, wenn in volatile Märkte investiert wird
Während wir uns bei großer Anlagedauer auf bestimmte Mechanismen des Marktes berufen, handelt es sich bei einer kurzfristigen Anlage zum Teil um eine Art Lotterie. Ohne Insiderwissen aus der Branche oder gar dem einzelnen Unternehmen ist es nur schwer möglich, die kurzfristige Entwicklung bei einer Aktie oder Anleihe vorherzusagen. Wenn es selbst den hochbezahlten Fondsmanagern kaum gelingt, diese Entwicklungen zu bestimmen, so wird deutlich, wie schwierig es wirklich ist. Zwar kann ein finanzieller Erfolg durch geliehene Mittel ein Erfolg wie ein EuroJackpot sein, jedoch bleibt die Volatilität ein wichtiger Faktor, den es zu bedenken gilt, wenn man sich mit geliehenem Geld an den Markt der Finanzen wagt.
In bestimmten Fällen kann der Anschub durch eine Fremdfinanzierung sinnvoll sein
Entscheiden wir uns für eine Fremdfinanzierung, so haben wir oft auch ein Projekt vor uns, das nach seinem Abschluss für einen großen finanziellen Mehrwert sorgt. Der Start in die Selbstständigkeit ist oftmals nur dann möglich, wenn wir einen kleinen finanziellen Schubs bekommen, welcher uns überhaupt erst in die Lage versetzt, starten zu können. Haben wir ein funktionierendes Businessmodell und bleiben beharrlich bei der Sache, kann diese Fremdfinanzierung zu einem positiven Schub werden, der sich in jedem Fall lohnt. Ein funktionierender Webshop wird beispielsweise am Ende deutlich mehr Geld in die Kassen spülen als am Anfang investiert wurde. Familien, die den Traum vom eigenen Haus leben dürfen und sich nun nochmal deutlich wohler fühlen, werden ebenfalls häufig beurteilen, dass die Finanzierung durch eine Bank die richtige Entscheidung war.
Niemals ohne Eigenkapital zum finanziellen Ausgleich
Nach wie vor gilt die Regel, dass wir immer darauf achten sollten, auch genügend Eigenkapital zu haben und uns nicht zu hoch in die Fremdfinanzierung zu stürzen. Vor allem nach der Finanzierung muss der finanzielle Notgroschen verbleiben, der auch dabei hilft, wenn es einmal zu Engpässen kommt. Mit dieser Reserve schläft es sich deutlich besser und man weiß, dass man gegen die finanziellen Gefahren des Alltags abgesichert ist. Dieses Gefühl kann dann auch dabei helfen, schwierige Phasen nach der Unternehmensgründung zu überstehen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen.